In den Medien ist zunehmend von dem eRezept zu lesen und es erreichen uns immer wieder Fragen dazu.
Unsere Praxis ist technisch bereits in der Lage eRezepte auszustellen, die reguläre Einführung ist ab 2024 geplant.
Wie funktioniert das?
Wenn wir ein Rezept ausstellen, wird nicht mehr, wie bisher ein rosa Zettel bedruckt. Stattdessen werden auf einem zentralen Server die Informationen zu dem Rezept (Patientendaten und Medikamente…) gespeichert. In der Apotheke kann der Patient dann mithilfe einer App sein Rezept einlösen. Alternativ kann die Apotheke auch die Versichertenkarte einlesen und darüber an die Rezept Informationen gelangen. Eine dritte Möglichkeit ist, dass wie bisher ein Ausdruck mit QR Code erfolgt, der dann in der Apotheke gescannt wird.
Welchen Vorteil hat das?
Wenn alles reibungslos funktioniert, kann potentiell Papier gespart werden. Aktuell funktioniert jedoch nur der A4 Zettel mit QR Code sicher, was im Vergleich zum Rosa Rezept vier mal mehr Papier bedeutet. Wir hoffen, dass das bis Anfang nächsten Jahres gelöst sein wird.
Muss man dann weiter für ein Folge-Rezept in die Praxis kommen?
Daran wird sich voraussichtlich vorerst nichts ändern, da zur Abrechnung gegenüber den Krankenkassen bislang ein persönlicher Kontakt gefordert wird und die Verwichertenkarte eingelesen werden muss. Durch die Ausweitung des Telemedizin Gesetzes kann es prinzipiell "Videosprechstunden" mit entfernten Ärzten geben, die Medikamente verschreiben. Wir können aber aus naheliegender Gründen niemandem empfehlen, einen reinen Telearzt zu haben - klinische Kontrollen, Ultraschall- oder Labordiagnostik zur Überwachung einer Therapie sind dann natürlich nicht mehr möglich.
Geht das auch für Privatpatienten?
Nein, Aktuell ist die Umstellung nur für Patienten in der gesetzlichen Krankenversicherung vorgesehen.
Es bleibt sicherlich spannend, welche vor Nachteile die Digitalisierung mit sich bringt. Hoffentlich sind die aktuellen Kinderkrankheiten bis zur Einführung 2024 im Griff. Aus unserer Sicht ist im medizinischen Alltag das Rezept aber wahrscheinlich nicht das drängender Problem - viel problematischer ist es, dass häufig Medikamente (vor allem Antibiotika) nicht lieferbar sind. Was hilft da das beste digitale Rezept, wenn der Inhalt des Rezept es nicht vorrätig ist…?
Viele Grüße,
Ihre Hausarztpraxis Rain
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