Liebe Patienten,
aktuell gibt es vermehrt wieder Magen-Darm-Infektionen. Daher haben wir die wichtigsten Hinweise zur Behandlung hier zusammengefasst. Wir hoffen, dass diese Ihnen zusammen mit der Beratung bei uns in der Sprechstunde weiterhelfen können und Sie schnell wieder gesund sind.
Wie werden Magen-Darm-Infektionen übertragen?
Es handelt sich in aller Regel um Virusinfektionen. Die Übertragung geschieht über Kontakt mit Erbrochenem oder Durchfall. Die Viren gelangen dann über die Hände in unseren Verdauungstrakt und vermehren sich dort, so dass wir nach ca. 1-3 Tagen ebenfalls erkranken. Aus diesem Grund ist Hand-Hygiene so wichtig (regelmäßiges Händewaschen, nach Möglichkeit eigenes Bad für erkrankte Person). Kommt es zum Erbrechen können kleine Viruspartikel für kurze Zeit auch in der Luft als Schwebeteilchen bleiben - lüften Sie daher ausreichend und tragen Sie beim Reinigen eine FFP2 Maske, falls Sie eine zur Hand haben.
Welche Medikamente benötige ich?
Generell klingt ein Magen-Darm-Infekt auch ohne medikamentöse Therapie innerhalb von 5-7 Tagen wieder ab. Wichtig ist, dass Sie während der Erkrankung nicht zu viel Flüssigkeit verlieren. Deshalb ist das Medikament Nummer 1 Wasser bzw. isotonische Getränke (Sportgetränke, Saft mit Wasser im Verhältnis 50:50, eine spezielle Trinklösung der WHO oder auch fertige frei verkäufliche Pulver zum Anmischen aus der Apotheke).
Bei starkem Erbrechen empfiehlt sich Dimenhydrinat (Handelsname Vomex), welches Sie ebenfalls frei verkäuflich in Apotheken als Dragees oder auch als Zäpfchen bekommen und welches auch für Kinder zugelassen ist.
Bei starkem Durchfall kann auch ein (frei verkäufliches) Medikament hilfreich sein, dass
die Darmaktivität hemmt (Wirkstoff Loperamid, Handelsname u.a. Immodium). Allerdings wird dadurch nicht der Verlust von Flüssigkeit in den Darm verhindert - der Körper kann also weiterhin Flüssigkeit in den Darm verlieren, auch wenn sich dies nicht mehr als Durchfall bemerkbar macht.
Gilt es eine spezielle Diät einzuhalten?
Achten Sie vor allem auf ausreichend Flüssigkeit. Außerdem sollten Sie möglichst kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, da eine Dehnung des Magens Erbrechen auslösen kann. Salzhaltige Lebensmittel sind wegen des Elektrolytverlusts hilfreich (Cracker, Salzstangen, Brühe,...).
Helfen Präparate zum Darmaufbau?
Sogenannte Probiotika sind Präparate mit Bakterien, die die natürliche Darmflora schneller wieder herstellen sollen (u.a. Perenterol, Symbioflor,...). Hierdurch lässt sich unter Umständen die Ekrankungsdauer etwas reduzieren. Alternativ sind auch probiotische (Trink-)Joghurts möglich.
Wann sollte ich meinen Hausarzt wieder aufsuchen?
Klingen die Beschwerden nach einer Woche nicht ab, kann eine Stuhlprobe analysiert werden, um untypische Erreger zu identifizieren.
Bei schlechtem Allgemeinzustand (betroffen sind fast ausschließlich kleine Kinder oder ältere vorerkrankte Patienten) muss über eine stationäre Therapie nachgedacht werden (vor allem zur Flüssigkeitsgabe über die Vene)
Tritt der Durchfall kurz nach einer antibiotischen Therapie auf, kann es sich um eine sogenannte Clostridien-Infektion handeln. In diesem Fall wird mit speziellen Antibiotika behandelt (ansonsten ist eine antibiotische Therapie bei Magen-Darm-Infektionen nur sehr selten notwendig)
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